Laut Studien sind Frauen den Männern durch ihre Physiologie und Renneinteilung im Marathon überlegen. © Pexels/João Godoy


Je länger die Distanz beim Laufen, umso eher sind Frauen den Männern überlegen, sagen Studien. Das gilt vor allem für den Ultra-Bereich und liegt an der unterschiedlichen Verteilung von Körperfett und Muskelmasse. Was bedeutet das für das Wettkampf-Training? Worauf müssen Frauen und worauf Männer besonders achten? Tipps für die individuelle Betreuung für Marathon und Co. haben die Expert:innen von SPORT-med-GRAZ auf Lager.

In klassischen Marathon-Distanzen haben Männer durch ihre durchschnittlich höhere Muskelmasse und höhere maximale Sauerstoffaufnahme (VO₂max) physiologische Vorteile. Diese wirken sich vor allem bei kürzeren bis mittleren Distanzen leistungsfördernd aus. Außerdem ist der Hämoglobin-Gehalt bei Läufern höher als bei weiblichen Ausdauersportlerinnen. Und das ist wegen des Transports von Sauerstoff zu den Muskeln ein wichtiger Faktor. Doch bei sehr langen Ausdauerbelastungen, etwa im Ultramarathonbereich, können sich diese Verhältnisse zumindest teilweise verschieben.

Marathon: Wo liegen die Vorteile von Läuferinnen?

Frauen laufen häufig gleichmäßiger, ermüden in der zweiten Rennhälfte langsamer und nutzen ihre Energiereserven effizienter. Das hat eine Analyse von „RunRepeat“ gezeigt: Frauen sind zu 18,33 Prozent besser darin, bei Marathons ein gleichmäßiges Tempo zu halten. Mehr dazu hier: RunRepeat.
Ein möglicher Grund: der im Schnitt höhere Körperfettanteil, der als stabile Energiequelle dient. „Zudem zeigt sich, dass Frauen oft eine ausgeklügelte Pacing-Strategie verfolgen, also das Rennen taktisch klug einteilen. Auch die Muskelfaserzusammensetzung in Richtung höherer Slow-Twitch-Faser-Verteilung macht Frauen auf langen Distanzen tendenziell ökonomischer“, weiß Christian Almer, sportwissenschaftlicher Leiter des Performance Lab von SPORTmedGRAZ. Ausdauersportlerinnen agieren im Marathon manchmal vernünftiger als ihre männlichen Kollegen. Das heißt, sie dosieren ihr Lauftempo besser, sind gleichmäßiger unterwegs und erreichen daher das gesteckte Zeit-Ziel eher. Vorgaben für solche Ziele werden übrigens auf Basis von individuellen Daten erarbeitet, siehe auch: Lauf- und Bewegungsanalyse im Performance Lab.

Individuell: Herzfrequenz

Absolut individuell ist die ideale Herzfrequenz: „Dadurch dass Frauen einerseits weniger Muskelmasse als Männer haben, muss weniger Sauerstoff transportiert werden und da ihr Herz und ihre Lunge kleiner sind, kann auch nur weniger Sauerstoff pro Minute aufgenommen werden. Das führt zur im Vergleich höheren Herzfrequenz“, sagt Almer. Es sei entscheidend, die individuellen Trainingsbereiche in einer professionellen Leistungsdiagnostik bestimmen zu lassen, empfiehlt er allen Sportler:innen. Gerade wenn man einen Wettbewerb wie einen Marathon plant. Nur auf dieser Basis könne das Training und die Taktik für das Rennen gut geplant werden. Mehr dazu hier: Leistungsdiagnostik.

Betreuung als Schlüssel fürs Marathon-Ziel

Die Frage, ob Frauen die besseren Marathonläuferinnen sind, lässt sich natürlich nicht pauschal beantworten – auch wenn die weibliche Physiologie und Renneinteilung bei längeren Strecken Vorteile mit sich bringt. Doch letztendlich zählt nicht das Geschlecht, sondern die individuelle Betreuung, das passende Training und ein auf den Körper abgestimmter Plan. Und genau hier setzt das Expertenteam von SPORT-med-GRAZ an, betont Christian Almer: „Maßgeschneiderte Beratung und sportwissenschaftliche Begleitung sind für alle, die das Beste aus sich herausholen wollen – unabhängig von Geschlecht oder Distanz – eine wichtige Voraussetzung. Denn an einem gewissen Punkt wird man sich ohne passendes professionelles Feedback von außen nur mehr schwer weiterentwickeln können.“

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